Die Legende der beiden Brüder

(Übersetzt aus dem Altelfischen)

 

In den ersten Tagen der Zeit, als die Götter noch auf Erden wandelten, um ihre Schöpfung zu betrachten, zu hegen und zu jäten, in diesen Tagen gab es zwei Brüder, die ihr Herz beide dem Krieg zugewandt hatten. In ihrem Bestreben diesem zu dienen und Gehorsam zu sein, gingen beide, jeweils für sich, in die Tiefen der Wälder, um Gehör bei dem zu finden, dem sie ihr Herz geschenkt hatten.

Beide Brüder waren hochgewachsen und gestählt vom Kampf, voller Inbrunst für ihren Herrn und so war auch ihre Anrufung erfüllt von Leidenschaft für den Krieg und den Kampf.

Der eine Bruder trat in voller Rüstung mit einem geeignetem Opfer vor seinen Herrn, mit dem Schwert in der Hand von dessen Klinge bereits Blut tropfte. Mit kräftigen Schwüngen bereitete er den Platz für seinen Herrn vor, das Blut flog wie Regen umher. Dann trank er von dem berauschenden Trunk und seine Gedanken wurden erfüllt vom Ruf des Kampfes. In einem wilden Tanz, getragen von den Schwingen des Krieges, schrie er nach seinem Gott, auf das er ihn erhöre, segnete und an diesen Ort kommen möge. Der Geruch seines Blutes selbst erfüllte nun die Luft, sein Rufen war wie das Geschrei des Krieges selbst. Beseelt von seinem Herrn war er nun bereit diesem zu opfern, und mit dem Zorn, dem ihm geschenkt wurde, zerriss er das Opfer und übergoss sich selbst und den erwählten Ort mit dem roten Lebenssaft. Reich war der Segen der ihm geschenkt wurde und für immerdar war er ein Diener seines Herrn.

Der andere Bruder hingegen stellte sich ohne die Insignien seines Standes vor seinen Herrn, kein Schwert in der Hand, keine Rüstung am Leib, wie ein unbeschriebenes Blatt war seine Seele für den Krieg. Zunächst verneigte er sich vor dem frostigen Wanderer, seinem Bruder dem Abenteurer, dem dritten verbrannten Bruder und zuletzt dem Flüsterer. So bereitete er seinem Herrn den Weg an den gewählten Ort. Leise flüsterte er die Worte, warum er seinem Herrn diente und seinen Segen erbat, nahm nun endlich das bereitliegende Schwert, übergoß es mit dem klaren Geschenk der Isee und erhob es wie zum Kampfe. Ohne, dass ein Gegner zu sehen wäre, aber plötzlich erfüllt von der Kampfeslust, stritt er gegen diesen unsichtbaren Gegner, dem er stets Ehre erwies. Voller Erschöpfung fiel er auf die Knie und erlangte in Demut die Geschenke des Krieges, um ihm bis ans Ende seiner Tage zu dienen.

Und so zogen beide Brüder für den Herrn des Krieges in den Kampf.