Rothengau

Am westlichen Rande des Imperium Melgoricum gelegen, lang erstreckt vom Orkenfluß im Norden bis hinab zu Südfjord, bildet die Markgrafschaft Rothengau seit Anbeginn der Zeiten Schutz und Schild der freien Menschen gegen die Horden der Orks. Mit bloßer Kraft wurden den dunklen und tiefen Urwäldern Melgoriens kleine Lichtungen und Pfade und damit Platz für Dörfer und Gemeinden, gleichsam wie Inseln im Meer, entrissen.

Die Menschen leben an diesen Orten alle in engem Bunde mit dem Wald und seinen Kreaturen, wohl wissend, dass ihr Wohlergehen an jene gebunden ist. Auf den felsigen Hängen der Berge, die aus dem Dickicht der Wälder steil aufragen, thronen allesbestimmend die Burgen der Freiherren und Freifrauen des Rothengaus. Sie sind die Herren des Landes, durch kein Wort und Gesetz, außer dem eigenen gebunden sind es ihr Wille und ihre Kraft allein, die das Land jedes Jahr aufs Neue gegen die Horden der Orks verteidigen, die von Weste der Rothengau und das Reich bedrohen.

Diese Kriegszüge sind es auch, die dem Land gemeinsam mit den Jahreszeiten des Waldes seinen Lebensrhythmus verleihen. Jeden Winter ziehen die Orks über das schimmernde Eis des Grenzflusses und überziehen die Menschen mit Krieg. In jedem Frühjahr folgt darauf der Heerzug der Menschen und ihrer Verbündeten gen Westen, der Feuer und Schwert in das Land ihrer Feinde trägt. Der Ruf des Mutes und der Stärke, welche die Ritter des Rothengau bei diesen Feldzügen zeigen, ist weitbekannt im Reich und so mancher Edelmann schickt seinen ältesten Sohn für ein Jahr in dieses Land der Tapferkeit, auf dass er zum Manne werde.